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In vielen Aufstellungen ist zu beobachten, dass Krieg, Flucht und Vertreibung massive Spuren in den Familien hinterlassen haben und die langen Schatten des Krieges selbst auf Kinder und Enkel fallen. Wenn ein Land, eine Heimat unfreiwillig verlassen werden musste, ist dies für die Betroffenen zutiefst traumatisch. Selbst wenn sie sich im neuen Land eine sichere Existenz und ein gutfunktionierendes soziales Netz aufgebaut haben, bleiben viele Vertriebene und Flüchtlinge mit ihrem Herzen in der alten Heimat. Kinder und Enkel spüren diese innere Not und versuchen, den Betroffenen diese Heimat zu ersetzen.

Stellt man in einer Familienaufstellung ein verlassenes Land auf, z.B. Böhmen, so ist eine oft tiefe Bindung und Liebe zu diesem Land sowohl sicht- als auch spürbar. Das Land wirkt oftmals wie eine "große Mutter" und die, die es unfreiwillig verlassen mussten, wie verwaiste Kinder. In den Begriffen "Vaterland", "Muttererde", "Muttersprache" schlagen sich unsere menschlichen Erfahrungen mit den elterlichen Qualitäten eines Heimatlandes sogar sprachlich nieder. Auch hier zeigt sich eine unterbrochene Beziehung, die wieder hergestellt werden will (s.a. unterbrochene Hinbewegung). Selbst wenn man aufgrund politischer und anderer Gründe nicht mehr in das Land zurückkehren kann/will, kann es für alle Familienmitglieder wichtig sein, das Land in den Blick zu nehmen und ihm einen guten Platz im Familiensystem zu geben.

Ähnliche Problemkonstellationen ergeben sich bei vielen Migrantenfamilien, die aus allen Teilen der Welt kommen und sich in einem anderen Land beheimaten müssen und oder wollen. LehrerInnen wissen, wie schwierig es ist, gerade Klassen mit einem hohen Migrantenanteil zu unterrichten, da die Kinder und Jugendlichen oft hochbelastet und innerlich zerrissen sind. Systemisches Denken und Handeln kann auch in diesem Kontext zu guten Lösungen führen. Marianne Franke-Griksch hat in diesem Zusammenhang in Bezug auf systemisches Denken und Schule Pionierarbeit geleistet.

 
   
   
   
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