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Lebensschwierigkeiten beruhen zum einen Teil auf systemischen Verstrickungen mit Familien-mitgliedern, die ein schweres Schicksal hatten, wobei schwere Schicksale von ihrem Wesen alle Traumata sind.  Hierbei spricht man auch von übernommenen Traumata, z.B. wenn ein Großonkel im Krieg erschossen wurde oder eine Großmutter im Kindsbett verstorben ist. Zum anderen Teil sind sie jedoch auch auf selbst erlebte Traumata zurückzuführen, wie z.B. Tod nahestehender Personen, Unfälle, Misshandlung, schwere Krankheiten etc.. Ein Trauma ist ein plötzliches, schlimmes Ereignis, das als so bedrohlich erlebt wird, dass es mit normalen psychischen Strategien nicht verarbeitet werden kann. Es hat eine Qualität von "nicht entrinnbar" und kann bewusst oder unbewusst sein. Viele Traumata entstehen schon im Babyalter, z.B. durch eine schwere Geburt, und haben eine oft lebenslange posttraumatische Belastungsstörungen zur Folge (Alpträume, Schlafstörungen, Rückzug etc.). Letztere Art von Traumata sind streng genommen nicht systemisch, können aber durch Familienaufstellungen ans Licht kommen und bearbeitet werden.

Wurde eine Mutter-Kind-Beziehung durch ein solches biographisches Trauma belastet, z.B. weil die Mutter sich um ein neues Geschwister kümmern musste oder das kranke Kind im Krankenhaus nur selten besuchen konnte, dann entwickelt das verlassene Kind in der Regel einen Schutzwall um sich im Sinne von "Ich brauche sie nicht" und "Ich komme gut allein zurecht". Die Fähigkeit des Kindes, von der Mutter zu nehmen, wird blockiert und die natürliche, körperliche Hinbewegung unterbrochen. Hinter diesem Schutzwall, der in der Zeit des Traumas vielleicht lebensrettend war, liegt jedoch Schmerz, Angst und ein oft tiefes Verlassenheitsgefühl. In der Aufstellungsarbeit kann - manchmal zum ersten Mal seit Jahrzehnten - Kontakt zu diesen Gefühlen aufgenommen werden und eine langsame und vorsichtige Wiederaufnahme der Beziehung zur Mutter eingeleitet werden. Analoges gilt für die Beziehung zum Vater.

Familienaufstellungen sind von ihrem Wesen immer körpertherapeutisch ausgerichtet, da die Körpersignale der Stellvertreter wegweisend für das weitere Vorgehen sind. In der Arbeit mit unterbrochenen Hinbewegungen wird dieser körpertherapeutische Charakter besonders deutlich, denn so wie sich im kindlichen Körper z.B. die Erfahrung des Verlassenseins eingebrannt hat, so braucht es einige Zeit, bis die Erfahrung des Gehaltenswerdens den erwachsenen Körper positiv durchdringt.

 
   
   
   
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